Die Automobilbranche ist geprägt von ständigen Innovationen und einem kontinuierlichen Streben nach Qualität und Effizienz. In diesem hochdynamischen Umfeld sind Unternehmen wie die Marquardt Gruppe gefordert, ihre Testprozesse zu optimieren, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Dieser Artikel beleuchtet, wie Marquardt in enger Zusammenarbeit mit der TestBench und der imbus AG eine wegweisende Lösung zur effizienten Testautomatisierung entwickelt hat.

Die Ausgangssituation: Marquardt und die Herausforderungen

Marquardt ist ein renommierter Mechatronik-Experte im Automobilsektor, der sich durch einzigartige, intelligente Lösungen auszeichnet. Das Unternehmen stellt elektrische Bauteile und Systeme für Fahrzeuge her und setzt auf maßgeschneiderte Hardware-in-the-Loop (HIL)-Lösungen zur Qualitätssicherung. Allerdings stand das Unternehmen vor der Herausforderung, dass seine Testprozesse komplex und wenig wartungsfreundlich waren.

Die Nutzung von projekt- und teamgebundenen Frameworks führte zu einem hohen Maß an personenabhängigem Wissen und projektspezifischen Testspezifikationen. Es fehlte ein zentrales Testmanagementtool, um bereits getestete Anforderungen effizient nachzuvollziehen. Die Verwaltung von Produktvarianten und die Abstimmung zwischen verschiedenen Teams und Frameworks verursachten hohe Wartungs- und Koordinationsaufwände.

Die Lösung: Ein innovatives Testmanagement-System

Marquardt entschloss sich, TestBench mit einem Proof of Concept zu beauftragen. Das Ziel war eine wartungsarme Testspezifikation, die verschiedene Varianten berücksichtigt und abbildet. So wurde TestBench als zentrales Testmanagement-System eingeführt, um Testfälle wiederverwendbar und klar strukturiert zu spezifizieren und zu verwalten.

Die Software Quality Engineers von TestBench konzipierten ein Variantenmanagement, das Produktfamilien- und Varianten-spezifische Testfälle analysierte und auf gemeinsamen Abläufen basierende Testspezifikationssprachen definierte. Das Konzept für die Testautomatisierungs-Architektur wurde modular gestaltet und ermöglichte eine einfache Umwandlung des Testdesigns in Keyword-Driven-Testing-Sequenzen.

Ableitung von drei Varianten aus der gemeinsamen Testspezfifikation innerhalb der Basis-Testobjektversion.

Die Resultate: Effizienzsteigerung und weltweite Koordination

Durch die Maßnahmen ergab sich eine Effizienzsteigerung von rund 10 % im gesamten Verifikations- und Validierungs-Bereich. Die Koordination der weltweit verteilten Teams wurde erheblich verbessert, da ein zentrales Repository ohne Medienbrüche und Redundanzen zur Verfügung stand.

Die Lösung wird derzeit mit beeindruckenden Zahlen genutzt: ca. 1,5 Mio. Testfälle, über 30 Produktfamilien, bis zu 150.000 Anforderungen pro Produkt, bis zu 75 weltweit gleichzeitig arbeitende Testingenieure sowie 45 aus der Toolchain direkt angesteuerte HIL-Testaufbauten. Die erarbeitete Lösung wurde erfolgreich auf alle Produktlinien angewendet.

Ausblick: Kontinuierliche Verbesserung und Schulung

Marquardt plant eine Schulung im Blended Learning Konzept zu entwickeln, um neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Grundlagen von TestBench beizubringen und später erweiterte Funktionen zu trainieren und coachen.

Die Arbeit mit TestBench soll weiter automatisiert werden, indem die Toolchain erweitert wird und zusätzliche Tools über die API von TestBench integriert werden.

Marquardt hat durch die Zusammenarbeit mit dem TestBench Team eine wegweisende Lösung entwickelt, die nicht zur die Effizienz gesteigert hat, sondern auch die weltweite Koordination verbessert hat. Dies ist ein beeindruckendes Beispiel dafür, wie technische Innovationen die Zukunft der Automobilindustrie gestalten können.